Bürstädter Zeitung 13.04.07 Toskana,
Tiere und die Tiefen der Meere
Künstlerverein stellt mit sieben Mitgliedern bei Zahnarztpraxis Weitz in der
Schulstraße aus
Von: Uwe Radon
Zahnarztpraxen haben viele Qualitäten. Dazu zählen helle große Räume und geregelte
Öffnungszeiten. Gerhardt Weitz nutzt diesen Umstand schon seit vielen Jahren, um etwas für die regionale
Kunst zu tun. Zurzeit ist wieder der Bürstädter Künstlerverein mit sieben Mitgliedern vertreten. Rund 30
Werke sind ausgestellt.
Und fast alle Malerinnen und Maler waren am Mittwoch zur Eröffnung in die
Schulstraße gekommen. "Bereits vor elf Jahren hatten wir hier eine Ausstellung des Künstlervereins",
erinnert Weitz. Zwischenzeitlich gab es auch Einzelausstellungen.
Gleich im Eingangsbereich empfängt eine toskanische Stimmung, von starken Rottönen
geprägt, die Praxisbesucher und Kunstinteressierten. Karin Maurer, die vor anderthalb Jahren schon
einmal eine eigene Ausstellung in den Praxisräumen hatte, wirbt mit diesem "Triptychon" für ihre Kunst.
Ebenfalls in drei Bildern stellt Sigrid Stadtmüller wogendes Meer da, eine sehr
gewaltige, natürliche Darstellung erfreut den Betrachter.
einen baumumsäumten Weg in einer frühabendlichen Stimmung hat Ingeborg Gärtner-Grein
gemalt. Ebenfalls Ruhe und Entspannung drückt ein Porträt ihres Vaters aus.
So richtig mediterran sind die Bilder von Anette Weidenauer. Inspiriert von einem
Aufenthalt an der Côte d'Azur schaffen es ihre Werke, das klare, kontrastfördernde Licht aus Frankreichs
Süden gepaart mit frischen Farben darzustellen.
Schon fast naturwissenschaftlich exakt ist hingegen die Malerei von Katharina
Brückmann. Detailreichtum prägt ihre Vogeldarstellungen.
Aus dem Vollen schöpft hingegen Helmut Schmidt. Ob expressionistisch bei seinem
großen Gemälde "Genesis", formal streng, fast schon abstrakt bei einer Hafendarstellung oder schon fast
im Stil klassischer Landschaftsmalerei, hier wendet er gekonnt die Spachteltechnik von Bob Ross an, der
Bürstädter weist eine gewaltige Bandbreite an künstlerischen Mitteln aus. Und er traut sich auch unters
Wasser, bei einem Bild mit einem versunkenen Schiff.
Sanne Pogrzeba verblüfft mit perfekt beherrschter Serviettentechnik. So hat sie eine
farbenfrohe Sonne und eher in dunkleren Farben abgebildete "Zauberer" ausgestellt. Die Serviettentechnik
belebt die alte Basteltechnik der Decoupage neu. Es werden Serviettenmotive auf ein anderes Objekt
übertragen. Das funktioniert sogar bei Ton, Holz und Glas.
Die Ausstellung kann zu den normalen Öffnungszeiten besucht werden und läuft bis
Mitte Juni. |