Rhein Main Presse. sha. BÜRSTADT Ab wann muss mein Kind regelmäßig zum Zahnarzt?
Sollte es Zahnpasta mit oder ohne Fluorid benutzen? Diese und andere Fragen hatten die sieben Mütter,
die am Dienstagabend der Einladung von Krabbelkäfer-Vorsitzenden Silke Held in die Alte Schillerschule
gefolgt waren, auf dem Herzen. Beantwortet wurden sie bereitwillig vom Bürstädter Zahnarzt Dr. Gerhard
Weitz.
"Eigentlich ist es schade, dass immer nur wenige unsere Vortragsabende besuchen. Auf
der anderen Seite kann man dann aber persönlicher werden", resümierte Silke Held am Ende der
Veranstaltung. Schon zu Beginn hatte Weitz zu verstehen gegeben, dass er eine gemütliche Gesprächsrunde
favorisierte. So stand er denn nicht etwa abseits von den Damen und referierte vor einer Leinwand. Statt
dessen gesellte er sich zu seinen Zuhörerinnen an den Tisch.
Zunächst wollte er von den Anwesenden wissen, was sie rund ums Thema Milchzähne
beziehungsweise richtige Ernährung im Säuglingsalter interessierte. "Ab wann darf eine elektrische
Zahnbürste eingesetzt werden? Und ist diese überhaupt besser als eine gewöhnliche Handzahnbürste?",
wollte eine Mutter wissen.
Sobald das Kind drei oder vier Jahre alt sei, könne bereits eine elektrische
Zahnbürste benutzt werden, antwortete der Fachmann. "Der Reinigungseffekt von elektrischen Zahnbürsten
ist natürlich sehr hoch. Gerade was die Zahnzwischenräume betrifft schneiden sie besser ab. Mit einer
manuellen ürste hat man allerdings ein besseres Feingefühl, und das Zahnfleisch wird weniger verletzt",
fügte er hinzu.
Ist der Nachwuchs jünger als drei Jahre, sollten spezielle Kinderzahnbürsten sowie
Kinderzahnpasta angewandt werden. Und bei den Allerkleinsten, die gerade ihre ersten Zähnchen bekommen,
sei es sinnvoll, mit einem kleinen, angefeuchteten Leintuch die Beißerchen zu reinigen. Hierfür könne
einfach ein Geschirrhandtuch in kleine Stücke zerschnitten werden.
Zahnpasta sollte erst ab einem Alter von zwei Jahren verwendet werden, und nur in
kleinen Mengen. Bekommt das Kind täglich Fluortabletten, kann auf eine fluorhaltige Zahnpasta verzichtet
werden. Einen Besuch beim Zahnarzt empfiehlt Weitz frühestens ab einem Alter von zweieinhalb Jahren.
Zuvor, spätestens mit zwei Jahren, sollte dem oder der Kleinen das Lutschen am Schnuller abgewöhnt
werden. Sonst könne sich der Kiefer verformen.
Damit die ersten Beißerchen auch nicht gleich wieder ausfallen, sei es wichtig, bei
der Ernährung auf wenig Zucker zu achten. AB einem Alter von zwölf Monaten sollten Kinder etwa 600
Milliliter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen, ab 24 Monaten dann 700. Ungesüßte Tees sowie verdünnte
Gemüse- und Fruchtsäfte seien hier empfehlenswert. Mixt man ein Fruchtgetränk, sollte nur ein Drittel
aus Fruchtsaft bestehen, die anderen zwei Drittel aus Wasser (möglichst ohne Kohlensäure).
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